Wie gesagt, an die bewundernden oder überraschten Blicke der Leute war ich inzwischen gewöhnt, so dass dies für mich selbstverständlich geworden war und ich mir nichts mehr dabei dachte.
Das änderte sich alles im Mai 1995, als die Nürnberger Abendzeitung an mich herantrat und um ein Interview bat. Neugierig und stolz stimmte ich zu und als am 02.06.1995 das Interview in der Nürnberger Abendzeitung erschien, war es nicht, wie erwartet im Lokalteil, sondern mit Bild auf der Titelseite.
Von nun an war mein bis dahin eher beschauliches Leben mit einem Schlag ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Es folgten Interviews und Fotoshootings in namhaften Zeitschriften der Coiffeurzunft als auch in Frauenzeitschriften und der Boulevardpresse, z. B. Tophair, Laura, Frau im Spiegel, Hobbythek mit Jean Pütz, Ellen Norden, Monika Pohl, Saarbrücker Zeitung, Saarlouiser Stadtrundschau.
Aber nicht nur in Zeitschriften war ich präsent, sondern durch das wachsende Interesse der Medien wurde ich auch in verschieden Fernsehshows eingeladen.
Meine erste Fernsehshow war bei Hans Meiser, die eine große Resonanz beim Fernsehpublikum erzielte und mir weitere Einladungen in Fernsehshows brachte, so z. B.: Brisant (ARD), Explosiv (RTL), Blitz (SAT 1), Mein Morgen, Nicole, Britt, Sonya Zietlow (SAT 1), Oliver Geißen, Aktueller Bericht (SR 3).
So nahm mein Leben langsam aber stetig eine Wendung. Zwischenzeitlich hatte ich mir einen Manager genommen, der meine Auftritte, Interviews, Signierstunden und Produktpräsentationen koordinierte und vermarktete. Ich eröffnete meine eigene Internetseite (www.my-hair-lady.de), bei der zeitweise wöchentlich über 1.000 Emails meiner Fans aus dem In- und Ausland eingingen, die ich bis heute alle noch gerne beantwortete.
An dieser Stelle möchte ich all meinen vielen treuen Fans danken, mit denen ich bis heute Kontakt habe, und die mir auch in schwerer Zeit Kraft und Mut gegeben haben. Doch dazu später mehr.
Zunächst lief alles so, wie es sich jedes Mädchen wünscht oder erträumt, wenn es versucht eine Modelkarriere zu starten. Signierstunden für verschiedene Bücher, so z. B. das Guinness-Buch der Rekorde, in dem ich im Jahr 2001 mit einer Gesamthaarlänge von 1.80 m und im Jahr 2002 mit 1,94 m als Deutschlands Frau mit den längsten Haaren eingetragen wurde. Daran, sowie an den Fernsehauftritte mit namhaften Künstlern, wie z.B. die No Angels, Wolfgang Petry, Jörg Pilava, Beckmann, hatte ich viel Spaß und ich hoffte dass es immer so weitergehen möge.
Die Resonanz bei meinen Fans wurde immer größer und ich erhielt nach jeder Sendung mehr Fanpost.
Das «Promi Leben» war sehr schön und es prägte mich, zwar war ich immer noch vor jedem Auftritt sehr aufgeregt, doch die Moderatorinnen bzw. Moderatoren und die mitwirkenden Leute waren sehr nett und hilfsbereit.
Ich konnte in dieser Zeit sehr viel lernen, mein Selbstbewusstsein wurde stärker, mir eröffneten sich Möglichkeiten, die ich früher nicht hatte und ich lernte sehr viele Personen des Showbusiness kennen und schätzen.
All diese positiven Ereignisse waren für mich eine Art Belohnung, denn es ist auch sehr schwer als alleinerziehende Mutter, Privates und Geschäftliches zu vereinbaren. Besonders für die Pflege so langer Haare muss man viel Zeit, Disziplinen und Fleiß investieren.
Es lief alles perfekt und so war es für mich schon fast eine ganz normale Sache, als ich bei Beckmann in der Guinness-Show der Rekorde auftrat.
Ich konnte ja nicht wissen, dass dies mein letzter Fernsehauftritt sein sollte.